Gründe wie Krankheit, Sucht oder Unfälle können schnell zu Verschuldung führen. Besonders häufig betroffen sind alleinstehende Menschen, die im Durchschnitt fast 30.000 Euro Schulden haben. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern.
Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, waren 2023 von den Menschen, die eine Schuldnerberatung in Anspruch nahmen, 51 Prozent alleinstehend. Diese Singles waren im Durchschnitt mit 29.738 Euro verschuldet, während die durchschnittliche Gesamtverschuldung aller Schuldner bei 31.749 Euro lag.
Die Statistiken zeigen auch geschlechtsspezifische Unterschiede: Männer waren häufiger und mit höheren Beträgen verschuldet als Frauen. Von den überschuldeten Alleinlebenden waren 61 Prozent Männer mit durchschnittlich 31.792 Euro Schulden, während 39 Prozent Frauen durchschnittlich 26.464 Euro Schulden hatten.
Besonders häufige Ursachen für Überschuldung bei Singlehaushalten im letzten Jahr waren Erkrankungen, Süchte oder Unfälle, was auf 24 Prozent der Alleinlebenden zutraf. Bei allen Schuldnern lag dieser Wert bei 18 Prozent. Ähnlich oft war der Verlust des Arbeitsplatzes ein Grund für die Verschuldung, was 19 Prozent der Alleinlebenden und 18 Prozent aller Schuldner betraf.
Viele der Menschen, die Schuldnerberatung suchten, hatten Schulden bei öffentlichen Gläubigern wie gesetzlichen Renten- und Krankenversicherungen sowie Jobcentern. Danach folgten Schulden bei Telekommunikationsunternehmen, Gewerbetreibenden und dem Versandhandel.
| Kategorie | Alleinlebende | Alle Überschuldeten |
|---|---|---|
| Durchschnittliche Schuldenlast | 29.738 Euro | 31.749 Euro |
| Männer (Anteil) | 61% | N/A |
| Männer (Schulden) | 31.792 Euro | N/A |
| Frauen (Anteil) | 39% | N/A |
| Frauen (Schulden) | 26.464 Euro | N/A |
| Gründe: Krankheit, Sucht, Unfall | 24% | 18% |
| Gründe: Arbeitsplatzverlust | 19% | 18% |
Zusätzliche Informationen:
Die EU fordert schärfere Maßnahmen, um insbesondere Jugendliche vor der Kleinkredit-Schuldenfalle zu schützen. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit von finanzieller Bildung und Aufklärung über die Risiken von Krediten und Schulden.
Darüber hinaus ist der Pfändungsschutz wichtig, um Altersvorsorgeprodukte wie die Riester-Rente vor dem Zugriff von Gläubigern zu sichern. Frauen sollten besonders auf ihre finanzielle Unabhängigkeit achten und entsprechende Vorsorge für das Alter treffen.
In wirtschaftlich unsicheren Zeiten können unerwartete Ereignisse wie Krankheiten, Unfälle oder Jobverlust schnell zu finanziellen Schwierigkeiten führen. Daher ist es ratsam, ein finanzielles Polster aufzubauen und bei Bedarf frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Schulden zu bewältigen und langfristig wieder finanziell stabil zu werden.
Ein erste Hilfe bei der Überschuldung kann eine Kreditumschuldung sein.
Erste Schritte aus der Überschuldung
- Finanzübersicht erstellen: Erfassen Sie alle Einnahmen und Ausgaben, um einen klaren Überblick über Ihre finanzielle Situation zu erhalten.
- Schuldenprioritäten festlegen: Ordnen Sie Ihre Schulden nach Höhe der Zinsen und beginnen Sie mit der Rückzahlung der teuersten Schulden zuerst.
- Budget planen: Erstellen Sie ein realistisches Budget, das Ihre Ausgaben reduziert und regelmäßige Rückzahlungen ermöglicht.
- Zusätzliche Einnahmen erzielen: Suchen Sie nach Möglichkeiten, zusätzliches Geld zu verdienen, wie Nebenjobs oder den Verkauf von ungenutzten Gegenständen.
- Professionelle Beratung einholen: Wenden Sie sich an eine Schuldnerberatung, um Unterstützung und Strategien zur Schuldenreduzierung zu erhalten.
Quelle: n-tv.de, spl/AFP
Thema: Privatschulden